Lange war es an
dieser
Stelle still. Einige Zeit war nötig um die geschundenen Körper
wiederherzustellen, zahlreiche Dinge aufzuarbeiten und
nachzuholen, die während
der Vorbereitungen liegen geblieben waren, und nicht zuletzt um
über das Erlebte
zu reflektieren. Mittlerweile fast vier Wochen nach der
Zieldurchfahrt der
finalen Etappe ist es nun jedoch an der Zeit ein Resümee zu
ziehen. Auch wenn
sich der ein oder andere Blogeintrag nach selbst auferlegter
Folter und Qual
anhörte, so war die Antwort auf die obligatorische Frage
„Nochmal?“ schon kurz
nach Zieleinlauf ein klares und einstimmiges „Ja!“. Allein dieser
Umstand
reicht als Fazit eigentlich schon völlig aus. Aber etwas
ausführlicher darf es
dann doch sein.
So hart es für
uns war, so
viel Spaß hat es uns auch gemacht. Wir durften in den acht Tagen
perfekte
Trails in atemberaubender Landschaft genießen, hatten viele
interessante Begegnungen
mit Leuten, die genau so radverrückt sind wie wir, und können auch
mit dem
sportlichen Resultat zufrieden sein.
Aber der Reihe
nach: In den
Tagen nach dem Cape Epic bin ich oft gefragt worden, was dieses
Rennen so
besonders macht. Eine eindeutige Antwort kann ich bis heute nicht
geben.
Einerseits ist es ein Etappenrennen, wie viele andere auch. Am
Ende reduziert
es sich immer darauf, möglichst schnell Rad zu fahren.
Trotzdem ist es
anders. Die
Länge der Etappen, das internationale Starterfeld, der hohe
Trailanteil und
nicht zuletzt die bis ins kleinste Detail perfektionierte
Organisation machen
das Rennen zu etwas Besonderem. Auch die sieben Nächte im Race
Village waren
etwas, das ich so noch nicht erleben durfte, da ich bisher
Massenunterkünfte
bei Etappenrennen immer gemieden habe. Hier hatten wir aber keine
andere Wahl,
dank guter äußerer Bedingungen und der vielen Helfer aber auch
keinen
wirklichen Nachteil. Wie alles gelaufen wäre, wenn das Wetter
nicht so gut
gewesen wäre oder uns unser Material im Stich gelassen hätte, will
ich mir
lieber nicht vorstellen ...
Die
Rahmenbedingungen waren
angesichts unserer Zwei-Personen-Minimalvariante also ziemlich
optimal und so
konnten wir unser selbst gestecktes Ziel einer Top 20 Platzierung
recht
deutlich umsetzten. Unserer Stärke war dabei unsere Konstanz über
alle acht
Tage. Während viele unserer Konkurrenten oft stärker schienen als
wir, ließen
sie auf anderen Etappen viel Zeit liegen. Wir hingegen hatten
weder einen
deutlichen Ausrutscher nach vorn noch eine Etappe, auf der wir
wirklich viel
Zeit auf unserer Mitstreiter verloren haben. Da der Abstand auf
die in der
Gesamtwertung vor uns Platzierten nach der finalen Etappe doch
deutlich war,
wäre ein besseres Endresultat wohl auch unrealistisch gewesen. So
bleibt uns
der 17. Gesamtrang. In unserer inoffiziellen Wertung derer, die im
Zelt und
nicht im Wohnmobil mit Betreuerstab übernachten, landen wir sogar
auf dem
obersten Podest. In einer zweiten inoffiziellen Wertung, nämlich
der Minderheit
der Hardtailfahrer erreichen wir hinter dem Team CST-Superior
einen soliden
zweiten Platz.
Neben dem
Ergebnis haben wir
uns vor allem über die tolle Unterstützung gefreut. Da sind
natürlich unsere
Sponsoren, ohne die wir unseren Start nicht hätten finanzieren
können, und die
beiden Lokalzeitungen Freie Presse und Blick, die unser
Unterfangen in Wort und
Bild vorgestellt haben. Besonders motiviert hat uns aber auch das
positive
Feedback, das uns über verschiedenste Kanäle erreicht hat. Vielen
Dank!
Ich hoffe, ihr
hattet beim
Lesen dieses Blogs wenigstens einen Bruchteil des Spaßes, den wir
beim Rennen
hatten. Es wird hoffentlich nicht das letzte Mal gewesen sein,
dass ihr von uns
hört. Eine Wiederholung ist wahrscheinlich.