Freitag, 15. April 2016

Zeit für ein Fazit...

Lange war es an dieser Stelle still. Einige Zeit war nötig um die geschundenen Körper wiederherzustellen, zahlreiche Dinge aufzuarbeiten und nachzuholen, die während der Vorbereitungen liegen geblieben waren, und nicht zuletzt um über das Erlebte zu reflektieren. Mittlerweile fast vier Wochen nach der Zieldurchfahrt der finalen Etappe ist es nun jedoch an der Zeit ein Resümee zu ziehen. Auch wenn sich der ein oder andere Blogeintrag nach selbst auferlegter Folter und Qual anhörte, so war die Antwort auf die obligatorische Frage „Nochmal?“ schon kurz nach Zieleinlauf ein klares und einstimmiges „Ja!“. Allein dieser Umstand reicht als Fazit eigentlich schon völlig aus. Aber etwas ausführlicher darf es dann doch sein.

So hart es für uns war, so viel Spaß hat es uns auch gemacht. Wir durften in den acht Tagen perfekte Trails in atemberaubender Landschaft genießen, hatten viele interessante Begegnungen mit Leuten, die genau so radverrückt sind wie wir, und können auch mit dem sportlichen Resultat zufrieden sein.

Aber der Reihe nach: In den Tagen nach dem Cape Epic bin ich oft gefragt worden, was dieses Rennen so besonders macht. Eine eindeutige Antwort kann ich bis heute nicht geben. Einerseits ist es ein Etappenrennen, wie viele andere auch. Am Ende reduziert es sich immer darauf, möglichst schnell Rad zu fahren.

Trotzdem ist es anders. Die Länge der Etappen, das internationale Starterfeld, der hohe Trailanteil und nicht zuletzt die bis ins kleinste Detail perfektionierte Organisation machen das Rennen zu etwas Besonderem. Auch die sieben Nächte im Race Village waren etwas, das ich so noch nicht erleben durfte, da ich bisher Massenunterkünfte bei Etappenrennen immer gemieden habe. Hier hatten wir aber keine andere Wahl, dank guter äußerer Bedingungen und der vielen Helfer aber auch keinen wirklichen Nachteil. Wie alles gelaufen wäre, wenn das Wetter nicht so gut gewesen wäre oder uns unser Material im Stich gelassen hätte, will ich mir lieber nicht vorstellen ...

Die Rahmenbedingungen waren angesichts unserer Zwei-Personen-Minimalvariante also ziemlich optimal und so konnten wir unser selbst gestecktes Ziel einer Top 20 Platzierung recht deutlich umsetzten. Unserer Stärke war dabei unsere Konstanz über alle acht Tage. Während viele unserer Konkurrenten oft stärker schienen als wir, ließen sie auf anderen Etappen viel Zeit liegen. Wir hingegen hatten weder einen deutlichen Ausrutscher nach vorn noch eine Etappe, auf der wir wirklich viel Zeit auf unserer Mitstreiter verloren haben. Da der Abstand auf die in der Gesamtwertung vor uns Platzierten nach der finalen Etappe doch deutlich war, wäre ein besseres Endresultat wohl auch unrealistisch gewesen. So bleibt uns der 17. Gesamtrang. In unserer inoffiziellen Wertung derer, die im Zelt und nicht im Wohnmobil mit Betreuerstab übernachten, landen wir sogar auf dem obersten Podest. In einer zweiten inoffiziellen Wertung, nämlich der Minderheit der Hardtailfahrer erreichen wir hinter dem Team CST-Superior einen soliden zweiten Platz.

Neben dem Ergebnis haben wir uns vor allem über die tolle Unterstützung gefreut. Da sind natürlich unsere Sponsoren, ohne die wir unseren Start nicht hätten finanzieren können, und die beiden Lokalzeitungen Freie Presse und Blick, die unser Unterfangen in Wort und Bild vorgestellt haben. Besonders motiviert hat uns aber auch das positive Feedback, das uns über verschiedenste Kanäle erreicht hat. Vielen Dank!

Ich hoffe, ihr hattet beim Lesen dieses Blogs wenigstens einen Bruchteil des Spaßes, den wir beim Rennen hatten. Es wird hoffentlich nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ihr von uns hört. Eine Wiederholung ist wahrscheinlich.